1. Behandle einen Hund so, wie Du selbst behandelt werden möchtest.

Auch Du magst es nicht, wenn man Dich an den Ohren oder Haaren zieht. Hunde können nicht sagen: "Hör auf!", Hunde können sich nur mit ihren Zähnen wehren, das kann sehr weh tun. Hunde riechen besser als wir, sie sind sehr empfindlich, was Nasen und Ohren angeht. Hunde haben ein sehr gutes Gedächtnis. Ein Hund hat nicht vergessen, wer ihn als Hundebaby mal geärgert hat.

2. Ein Hund kann noch so lieb aussehen - geh nicht (ohne zu fragen) zu ihm hin.

Wenn ein Hund will, wird er von selbst zu Dir kommen. Woher soll der Hund wissen, dass ausgerechnet Du es gut mit ihm meinst? Vielleicht ist er von einem Kind schlecht behandelt worden und das hat ihm sehr weh getan. Man kann nie wissen, welche Erfahrungen ein Hund gemacht hat. Wenn ein Hund auf seinem Platz liegt - dann will er meist in Ruhe gelassen werden. Störe ihn dort nicht.

3. Vermeide alles, was ein Hund als Bedrohung auffassen könnte.

Jeder Hund ist glücklich, wenn er in einer Rangordnung leben darf und seinen bestimmten Platz hat. Die Besseren und Stärkeren sind über ihm, die Schwächeren rangieren weiter unten und müssen ihm gehorchen. Wenn wir jetzt grundlos einen Hund bedrohen, stellen wir seine geliebte Rangordnung in Frage. Und die gilt es zu verteidigen! Ein richtig wütender Hund ist kaum zu bremsen.

4. Schau einem Hund nicht starr in die Augen.

Wenn sich zwei Hunde begegnen, so versuchen sie, sich zuerst über ihre Stellung in der für sie so wichtigen Rangordnung zu einigen. Die beiden Hunde starren sich in die Augen, einer dreht den Kopf weg, der andere ist zufrieden, und beide kämpfen nicht. Wenn nicht muss um den Rang gekämpft werden (siehe 3. Regel). Mit jedem gewonnenen Kampf steigt das Ansehen in der Rangfolge.

5. Komm nicht in die Schwanznähe, versuche nicht, daran zu ziehen, und tritt nicht darauf.

Der Schwanz ist für den Hund ein wichtiges Ausdrucksmittel. So wie wir unsere Sprache mit den Händen unterstreichen, ergänzt der Hund seine "Sprache" mit dem Schwanz. Beinahe unnötig zu sagen, dass so gut wie jeder Hund unglaublich stolz auf sein prachtvolles Ende ist, es gar nicht gerne hat, wenn man danach greift (man könnte ihm ja etwas tun), und es notfalls verteidigt.

6. Störe keinen Hund beim Fressen. Versuche nicht ihm sein Futter wegzunehmen.

Fressen ist für jeden Hund etwas ungeheuer Wichtiges. Schon als kleines Baby lernt unser Hund sich mehr oder weniger um das Futter zu streiten. Etwas wegnehmen darf ihm nur der alleroberste Häuptling. Jede Störung beim Fressen betrachtet der Hund als Angriff auf sein Recht auf Futter, und das darf er einfach nicht hinnehmen. Er wird sein Futter verteidigen und das mit allen Mitteln.

7. Wenn Du mit einem Hund spielst, achte darauf, den Zähnen nicht zu nahe zu kommen.

Hunde spielen gerne. Sogar ältere Hunde werden scheinbar wieder jung, wenn es gilt, einem Stöckchen hinterherzulaufen. Dabei kann es leicht passieren, dass das Tier im Eifer einmal mit den Zähnen daneben schnappt. Das ist zwar nicht böse gemeint, tut aber ganz schön weh! Grundsätzlich ist es beim Spielen sicherer und besser den Zähnen nicht zu nahe zu kommen.

8. Versuche nie, raufende Hunde zu trennen.

Plötzlich wird aus dem Spiel Ernst und schon ist eine handfeste Rauferei im Gange. Ein kämpfender Hund konzentriert sich nur auf seinen Gegner, hört nicht und lässt sich nicht ablenken. Darum merkt er nicht, wenn er in eine Hand beißt, die ihm helfen will. Einer allein darf nie versuchen, zwei vierbeinige Raufbolde zu trennen. Auch wenn sich so ein Hundekampf ziemlich schlimm anhört und böse aussieht.

9. Egal, ob Du Angst hast oder nicht. Laufe nie vor einem Hund davon.

Es gibt Hunde, die können ein schnelles Fahrrad oder ein Mofa überholen. Jeder Hund hat einen Hetz- oder Jagdinstinkt. Wenn sich etwas schnell von ihm entfernt dann muss er einfach hinterher. Schlecht wenn Du das zufällig bist. Zwar geben sich die Besitzer(in) Mühe, dem Vierbeiner beizubringen, dass er nicht hinterher läuft. Es kann aber vorkommen, dass die Natur mit ihm durchgeht.

10. Du hast zwei Hände. Der Hund hat nur seine Zähne, um etwas festzuhalten.

Wenn ein Hund nach Dir greift oder versucht Dich festzuhalten halte still. Möglicherweise hat er Angst und will das Du ihm nichts tust, oder er will verhindern dass Du davonläufst, vielleicht hast Du ihn geärgert, und nun will er Dir zeigen, wer der Stärkere ist. Die meisten Hunde wollen nur festhalten. Widerstand reizt den Hund nur weiter. Etwas, das sich nicht bewegt, ist für Hunde uninteressant.

11. Wenn Du mit einem Hund spielst, achte darauf, dass ein Erwachsener in der Nähe ist.

Hunde sind phantastische Spielkameraden, es kann aber vorkommen, dass sie vor lauter Spielen vergessen, dass das Fell von den "Menschenhunden" dünner ist als das eigene. Erwachsene sind nun mal größer und kräftiger als Kinder. Das bedeutet für den Hund automatisch, dass sie mehr zu sagen haben. Hunde sind "gescheite" Tiere, "denken" aber anders als wir. Das führt gelegentlich zu Unstimmigkeiten.

12. Kein Hund ist wie der andere. ... nicht mal, wenn es Zwillinge sind.

Fritz und Franz sind Zwillinge. Sie sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Trotzdem kann man mit dem Fritz ganz toll spielen. Mit dem Franz gibt's aber immer Streit. Das ist bei Hunden ganz genauso. Darum musst Du jeden Hund neu kennen lernen. Zeigt Dir der Hund, dass ihm Deine Bekanntschaft nicht angenehm ist - lass ihn. Versuche nie ihn trotzdem zu streicheln oder gar zu umarmen.